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Wie
die Regionalzeitungen informierten
Die
Regionalzeitungen handelten offenbar nach dem Motto „So wenig
wie möglich und so spät wie möglich“. Das mag im Interesse
des Verursachers (und potentiellen Anzeigenkunden) richtig sein,
im Hinblick auf die Leser halten wir es für verwerflich.
Die
Chronologie:
Tag
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Zeitung;
Artikel; Erscheinungsform
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Kommentar
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15.6.2011
gegen 19:30
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Eintritt
des „Störfalls“
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20.06.11
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Nordkurier:
Schwermetalle "regneten"..., nur in
Regionalausgabe als Printversion, nicht
online
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Erste
Meldung am fünften Tag nach dem Ereignis!
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20.06.11
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Nordkurier:
„Angemerkt“; nur in Regionalausgabe als Printversion,
nicht
online
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Guter
Kommentar, leider nur begrenzt verfügbar. Die hier benannten
Fragen und kritischen Anmerkungen sind richtig, werden aber
leider nicht weiter verfolgt, bleiben also „Beruhigungspille“
und werden nicht zum Auftakt einer investigativen
Recherche...
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22.
bzw. 23.06.11.
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Schweriner
Volkszeitung und Nordkurier (identischer Artikel); auch
online
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Zeitgleich
veröffentlichte Nehlsen auf seiner Webseite die Information
über den „Störfall“
(http://www.nehlsen.com/presse-news/pressemitteilung/article/stoeranfall-im-heizkraftwerk-stavenhagen.html?tx_ttnews[backPid]=17&cHash=bdde017934)
.
Da
brauchte es wohl nicht viel Mut in den Redaktionen, die
Nachricht online zu stellen.
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22.06.111
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Nordkurier:
„Noch mehr Betroffene“; nur
kurzzeitig online
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23.06.11
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Ostsee-Zeitung:
Kurzmeldung auf der Titelseite; nicht
online
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23.06.11
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Ostsee-Zeitung:
Ausführlicher Bericht auf Seite 7; nicht
online
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23.06.11
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Ostsee-Zeitung:
Kommentar; nicht
online
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Ein engagierter Kommentar, aber leider
ohne Konsequenzen: In der nachfolgenden Zeit bleibt die OZ
genau so inaktiv wie die kritisierten Behörden!
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23.06.11
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Nordkurier
„Böden wohl kaum belastet“; nur
kurzzeitig online
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Erst
am 5.7. erschien die gleichsinnige Pressemitteilung von
Nehlsen
(http://www.nehlsen.com/presse-news/pressemitteilung/article/stoerfall-im-heizkraftwerk-stavenhagen.html?tx_ttnews[backPid]=17&cHash=c5e1233b2e),
also wurde die Zeitungsnachricht schnell wieder offline
gestellt!
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06.07.11
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Nordkurier:
Vorwurf der Untätigkeit bei Aschewolke; nur
kurzzeitig online
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Nicht
einmal über die online-suchfunktion des Nordkurier
auffindbar, aber bei Google:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:iVaBF_AE2rkJ:www.nordost-mediahouse.com/lokal.php%3Fobjekt%3Dnk.lokales.malchin%26id%3D840954%26eml+St%C3%B6rfall+Stavenhagen&cd=26&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a&source=www.google.de
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07.07.11
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Ostsee-Zeitung:
„Gros der Betroffenen entschädigt“
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Die
„Betroffenen“ sehen das nach uns vorliegenden
Informationen aber ganz anders...
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Besonders
interessant erscheint auch die Vorgehensweise des Nordkuriers,
dessen drei online gestellten Beiträge nach dem 25.06. aus der
online-Verfügbarkeit gelöscht wurden, während unter dem
gleichen Suchbegriff „Stavenhagen“ andere Beiträge sogar aus
2009 weiterhin angezeigt werden.
Gleiches
gilt auf für die Schweriner Volkszeitung, deren ursprünglich
online gestellter Artikel über die Suchfunktion nicht mehr
auffindbar ist, obwohl viele und um vieles ältere Artikel zu
anderen Themen weiterhin verfügbar sind.
Und
die Überregionalen? Schweigen, wenn man sich auf Google
verlassen kann. Auch diejenigen, denen wir unsere
Pressemitteilung vom 28.06. zugeschickt haben. Dafür berichten
erstaunlich viele, auch weit entfernte regionale Print- und
Online-Zeitungen wie Gesunde
Westlausitz, Boulevard Baden, Citymove.tv/Würzburg,
s-chiller.de. Sogar
bis nach Österreich schaffte es die Kernnachricht (www.zws.at).
Unter den schweigenden
Überregionalen schoss nach unserem Dafürhalten das „Neue
Deutschland“ den Vogel ab. Zum „Störfall“ kein Wort, dafür
aber eine Lobeshymne „bei Stavenhagen“: „Die Sonne geht
auf... Beispielhaftes für die Energiewende...“ (07.07.2011,
Seite 3). Dabei wäre als anachronistischer Gegenpol die
Stavenhägener Müllverbrennung (Rohstoffvernichtung, schlechte
Energieausbeute, hohe CO2- und
Schadstoffbelastung) mehr als erwähnenswert gewesen, zumal der
Reporter nach eigenem Bekunden durch die Stadt spazierte und
„viel Gelungenes“ sah. Hofberichterstattung? Wahlkampfhilfe?
Traurig in jedem Fall.
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