Entkopplung
von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch erfordert
Rohstoffwende
Gegen
Müllverbrennung
Das vom
Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) vorgestellte
„Umweltgutachten 2012“ benennt aus Sicht des BDE wichtige
Weichenstellungen, die beim Umgang mit den verfügbaren
natürlichen Ressourcen kurz- und mittelfristig vollzogen werden
müssen.
BDE-Präsident Peter Kurth: „Wir teilen die Auffassung des
Sachverständigenrates, dass der wirtschaftliche Wachstumsprozess
zwingend vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden muss. Die
künftige Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes
Deutschland wird ganz maßgeblich davon abhängen, ob uns ein
grundsätzlich neuer, wesentlich effizienterer Umgang mit
Rohstoffen gelingt. Neben einer Energiewende braucht unser Land
dafür auch eine Rohstoffwende.“
Durch die
Einführung ressourcenschonender Produktionsverfahren könnten,
so Kurth, deutsche Unternehmen – quer durch alle Industrien –
Kosten in Höhe von 100 Milliarden Euro pro Jahr einsparen.
Darüber
hinaus würden Sekundärrohstoffe zunehmend an Bedeutung
gewinnen. Der BDE-Präsident unterstrich die Bereitschaft der
heimischen Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft, die Versorgung
der Industrie mit hochwertigen Sekundärrohstoffen weiter
auszubauen. Kurth: „Im Jahr 2010 stellte unsere Branche
Sekundärrohstoffe im Gesamtwert von 10 Milliarden Euro zur
Verfügung. Jede siebte in Deutschland verbrauchte Tonne
Rohstoffe kommt damit schon heute aus der Recyclingwirtschaft.
Aller Voraussicht nach werden die Kreislaufwirtschafts- und
Recyclingunternehmen im Jahr 2015 Sekundärrohstoffe für 20
Milliarden Euro bereitstellen.“
Die im BDE
organisierten privaten Branchenunternehmen bekennen sich zu dem
Ziel, 100 Prozent der in Deutschland anfallenden werthaltigen
Abfälle zu recyceln. Peter Kurth: „Wenn das gelingt,
können wir auf Primärrohstoffimporte in einem Wert von 90
Milliarden Euro jährlich verzichten.“
Für eine
derart positive Entwicklung seien jedoch klare gesetzliche
Rahmenbedingungen erforderlich. BDE-Präsident Kurth: „Wenn
die Politik wirklich ein Primat der stofflichen Verwertung will,
muss sie konkrete Mengen- und Qualitätsstandards festlegen, die
verhindern, dass unsere Wertstoffe weiterhin in
Größenordnungen in der Müllverbrennung landen.“
Quelle/ Autor: BDE-Newsletter Juni 2012. Hervorhebungen von uns.
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