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Kritik
am Kreislaufwirtschaftsgesetz
Wenige Tage vor Inkrafttreten des neuen
Kreislaufwirtschaftsgesetzes am 01.06.2012 haben Vertreter der
privaten Entsorgungswirtschaft und der deutschen Industrie
massive Kritik an dem Gesetzeswerk geübt. Auf einer vom BDE
organisierten Fachveranstaltung im Rahmen der Weltleitmesse IFAT
ENTSORGA in München, die unter dem Motto „Deutschland wird
Rohstoffland: Was leistet das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz?“
stand, sagte BDE-Präsident Peter Kurth: „Dieses Gesetz schafft
keine verlässlichen Rahmenbedingungen für ein positives
Wachstum der Branche, sondern es schafft erhebliche Unsicherheit
für die Unternehmen unseres Wirtschaftszweiges. Der
Recyclingstandort Deutschland ist noch nicht so gut, wie er
tatsächlich sein könnte und er wird durch dieses Gesetz
keinen Rückenwind erfahren.“
Dr. Henner
Buhck, der ein familiengeführtes Unternehmen (Buhck
Umweltservices GmbH & Co. KG) leitet, sagte, alle
wichtigen und von der Branche erhofften Punkte, die zu einer
Stärkung des Recyclings hätten führen können, seien im Gesetz
nicht vernünftig geregelt worden. Es seien weder
ambitionierte Recyclingquoten festgeschrieben worden, noch habe
es eine konsequente Umsetzung der von Brüssel vorgegebenen
fünfstufigen Abfallhierarchie gegeben, die dem Recycling eine
klare Priorität gegenüber der Verbrennung gesichert hätte.
Auch der
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erneuerte seine
Kritik an dem Gesetz. Dr. Holger Lösch, Mitglied der
BDI-Hauptgeschäftsführung, sagte, eine echte Kreislauf- und
Wertstoffwirtschaft könne sich nur unter fairen Marktbedingungen
entwickeln. Durch die im Gesetz festgeschriebene Einschränkung
der gewerblichen Sammlung werde jedoch nicht der Markt gestärkt,
sondern die Tür für Rekommunalisierungen geöffnet. Daher
unterstütze der BDI die vom BDE bei der Europäischen Kommission
gegen das Gesetz eingelegten Beschwerden ausdrücklich. Er sei
überzeugt, so Lösch, dass die EU-Kommission zügig eine
intensive Prüfung des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes
vornehmen werde.
Quelle/ Autor: BDE-Newsletter Mai 2012. Kursive Hervorhebungen
von uns.
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