Bioenergie-Wettbewerb und Müllverbrennung

Herr Dr. Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbrauchereschutz, hat eine Wettbewerb zu „Bioenergie-Regionen“ ausgerufen. Wen will er damit ablenken oder trösten, solange er Herr über das Genehmigungsverfahren des Kohlekraftwerkes Lubmin ist und für die Genehmigung der bereits im Bau befindlichen Abfallverbrennungsanlage Rostock war (zur Erinnerung: Das ursprünglich und in Form und Inhalt korrekt durchgeführte Genehmigungsverfahren für die rostocker „Restabfallbehandlungsanlage (RABA)“, bestehend aus mechanisch-biologischer Vorbehandlung und anschließender „thermischer Verwertung“ bezog sich die EVG als Investor, auf ausschließlich in der Region anfallenden Müll und auf eine Anlage, die jetzt nicht gebaut wird. Die jetzige Anlage ist ein gänzlich anderer Typ, wird von einem anderen Investor gebaut und betrieben und ist so groß bemessen, daß zu 2/3 Müll aus der Ferne herangeschafft werden muß).

Die Abfallverbrennungsanlage in Rostock soll einen Wirkungsgrad von 25 % erreichen. Selbst wenn das stimmt, verpuffen 75 % des eingesetzten Brennstoffes ungenutzt in Form von CO2 und giftigen Gasen. Das erscheint angesichts der erklärten Klimaschutzpolitik der Bundesregierung unverantwortlich. Es kann weder durch „Baumpatenschaften“ noch durch Bioenergie-Aktivitäten kompensiert werden.

Quelle: Leserbrief von F. Heidemann an SVZ