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Grenz: Mit Recycling Abhängigkeit von
Primärrohstoffen verhindern Bis 2020 bis zu 200.000 neue
Arbeitsplätze durch Kreislaufwirtschaft in Deutschland
Veolia fordert von Regierung anspruchsvolle
Recyclingquoten
Veolia Umweltservice fordert die
Bundesregierung auf, deutlich höhere Recyclingquoten
vorzuschreiben, als dies die europäische Abfallrahmenrichtlinie
vorsieht, die 2010 in Deutschland umgesetzt werden soll. Die
Richtlinie gibt eine Recyclingquote von 50 Prozent vor. "Eine
Recyclingquote von 80 Prozent würde in Deutschland einen
Technologiesprung fordern und fördern und dazu beitragen, die
Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu verringern", so Dr.
Thorsten Grenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Veolia
Umweltservice GmbH, Hamburg, die 2008 mit 10.000 Mitarbeitern
einen Umsatz von 1,2 Mrd. EUR erwirtschaftete. In Deutschland
lägen die Recyclingquoten für Altpapier und Glas bereits bei
über 80 Prozent, bei Aluminium über 70 Prozent und bei
Kunststoff bei rund 60 Prozent - ein klarer Beleg, dass dieser
Wert erreichbar ist.
Grenz: "Ambitioniertere Ziele sind
möglich und erreichbar." Darüber hinaus würde die
Einführung einer Wertstofftonne, die nicht ausschließlich auf
Verpackungsmaterial beschränkt sei, sondern auch für
stoffgleiche Nicht-Verpackungen genutzt werden kann, einen
wesentlichen Beitrag leisten können. Weiterhin sprach er sich
für einen intensiveren Wettbewerb in der Branche aus, "von
dem Bürger und Wirtschaft gleichermaßen profitieren würden".
Dazu sei es notwendig - wie im Koalitionsvertrag der
Bundesregierung festgeschrieben - das Umsatzsteuerprivileg für
kommunale Entsorger zügig aufzuheben. "Mit einem solchen
Privileg wird der Wettbewerb um die beste Entsorgungslösung
behindert", so Grenz.
Kreislaufwirtschaft schafft Arbeitplätze und
sichert Ressourcenversorgung
Die reine Abfallbeseitigung sei längst nicht
mehr das Hauptthema der Entsorgungsbranche, sondern der Weg zur
Sekundärrohstoff- und Kreislaufwirtschaft. Deutschland könne
bei der Entwicklung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft
weltweit eine Führungsrolle übernehmen - wenn die
Rahmenbedingungen stimmen. Bis 2020 dürften allein in
Deutschland 20 Mrd. EUR in die kräftig wachsende
Kreislaufwirtschaft investiert werden und 200.000 neue
Arbeitsplätze entstehen. "Davon wird nicht nur die
Entsorgungswirtschaft, sondern auch der Anlagenbau und die
gesamte rohstoffabhängige Wirtschaft profitieren", betont
Grenz. Mit innovativen Technologien und Prozessen könne die
Entsorgungswirtschaft künftig einen wesentlichen Beitrag zur
Versorgungssicherheit leisten, Arbeitsplätze schaffen und
zugleich erheblich zum Klimaschutz betragen, da der
Energieverbrauch im Recycling deutlich geringer sei als in der
Produktion von Primärrohstoffen. Beispielsweise lägen etwa die
Kohlendioxid-Emissionen beim Aluminium-Recycling um 80 Prozent
unter dem Wert, der bei der primären Aluminiumproduktion
emittiert werde.
Risiken der Monopolisierungstendenz bei
Rohstoffen begrenzen
Schließlich habe die Konzentration bei
einigen Rohstoffen bedenkliche Ausmaße erreicht. Die
Platinvorkommen befänden sich zu 73 Prozent in der Hand von nur
drei Unternehmen und sogar zu 92 Prozent in drei Ländern. "Das
ist nicht nur eine Frage der Versorgungssicherheit und der
monopolisierten Preisgestaltung, sondern auch eine Frage der
möglichen Politisierung der Ressourcen", warnt Prof. Dr.
Philippe Chalmin, der an der Universität Paris-Dauphine lehrt
und als Chairman und Gründer des CyclOpe Instituts seit 1986
Jahrbücher zum Weltrohstoffmarkt veröffentlicht, die von den
Vereinten Nationen als "United Nations World Commodity
Survey" herausgegeben werden. Seit 2006 gibt Chalmin
außerdem die "World Waste Survey" heraus, die einzige
weltweite Studie zum Sekundär-Rohstoffmarkt. Chalmin stellte
jetzt die aktuelle Ausgabe (2009) im Rahmen einer Pressekonferenz
in Hamburg vor. Initiiert hat diese Studie Veolia Environnement,
Weltmarktführer für Umweltdienstleistungen (Umsatz 2008: 36,2
Mrd. EUR, 330.000 Mitarbeiter).
Veolia
Umweltservice mit
Hauptsitz in Hamburg ist eines der führenden
Entsorgungsunternehmen in Deutschland. Wie nur wenige Anbieter
deckt das Unternehmen alle Teilbereiche des Abfallmanagements
(feste, flüssige, gewerbliche, gefährliche und ungefährliche
Abfälle) bundesweit ab. Das Leistungsspektrum umfasst sämtliche
Dienstleistungen von Wertstoffrecycling und Entsorgungslogistik
über Rohr- und Kanalservice sowie Straßenreinigung bis hin zur
Vermarktung neu entstehender Rohstoffe. Veolia Umweltservice
arbeitet sowohl im kommunalen Bereich als auch für Privat-,
Gewerbe- und Industriekunden sowie als Vertragspartner für
Rücknahmesysteme. Oberste Unternehmensziele sind das lückenlose
Schließen von Wertstoffkreisläufen, die Ganzheitlichkeit
kundenorientierter Lösungsstrategien und der
verantwortungs¬volle Umgang mit der Umwelt. Veolia Umweltservice
erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro und
beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesweit unterhält Veolia Umweltservice rund 230
Dienstleistungs- und Anlagenstandorte. Als hundertprozentige
Tochter des französischen Mutterkonzerns Veolia Environnement
ist Veolia Umweltservice Teil des Weltmarktführers für
Umweltdienstleistungen.
erschienen
am: 2009-12-01 im europaticker
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