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„NABU Studie zu Abfallkapazitäten in
Deutschland zeigt: Müllverbrennung in Deutschland wächst
unkontrolliert – Recycling ist gefährdet, Müllimport wird
attraktiver“
Auszug aus NABU / prognos, 3. März 2009
Die gesetzliche Grundlage für den Umgang mit
Müll stellt das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz dar. Es
muss aufgrund der Umsetzung europäischer Vorgaben bis Dezember
2010 novelliert werden. Dies bietet die Möglichkeit, große
Fortschritte in kurzer Zeit beim Umgang mit unserem Müll zu
machen. Der NABU fordert daher von der Politik:
Ein Moratorium der Planung aller
Müllverbrennungsanlagen, Ersatzbrennstoffkraftwerke und
verwandter Anlagen sowie eine das gesamte Bundesgebiet
berücksichtigende Planung der Schließung überzähliger
Anlagen.
Die Wiedereinführung des Näheprinzips
für die Abfallverbrennung. So ist einfach zu gewährleisten,
dass auch tatsächlich der Müll behandelt wird, der vor Ort
anfällt.
Die Beibehaltung zur Genehmigungspflicht
von internationalen Abfalltransporten und Sekundärrohstoffen,
so dass der Importund Exportmarkt überwachbar und begrenzt
bleibt.
Die Einführung effektiver
Förderprogramme für eine stärkere Müllvermeidung. Hier liegt
Deutschland weit hinter seinen Möglichkeiten. Dies wird
wesentlich günstiger sein als jegliche Form der
Abfallbehandlung. Als Indikator denkbar ist eine schrittweise
Absenkung des Abfallaufkommens pro Kopf.
Die staatliche Förderung (75 Prozent
Förderanteil) des Ausbaus der Recyclingkapazitäten und der
verstärkten Getrenntsammlung aller Rohstoffe im privaten und
gewerblichen Abfall noch zu Beginn der 17. Legislaturperiode.
Die gesetzliche Gleichbehandlung von
Siedlungsabfall und Siedlungsabfall ähnelndem Gewerbeabfall
hinsichtlich Recycling, Verwertung und Getrenntsammlung. Eine
Verwertungsquote für alle Siedlungsabfälle (und deren
gewerblichem Pendant), die sich ausschließlich auf Recycling,
nicht auf energetische Verwertung bezieht.
Die Nutzung des Begriffs „Verwertung“
nur noch für stoffliche Verwertung (Recycling,
Kompostherstellung).
Die Steigerung des Effizienzgrades auf 75
Prozent bei allen Verbrennungsanlagen.
Politische Entscheidungsträger brauchen
keine Angst vor diesen Umstrukturierungen zu haben – im
Gegenteil. Bestehende Branchenstrukturen können sich ändern,
denn Arbeitsplätze in der Abfallwirtschaft werden durch ein
starkes Recycling gesichert und geschaffen. Das Ziel einer
sauberen Umwelt und funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist
sozial gerecht und wirtschaftlich sinnvoll umsetzbar.
Die
Studie ist herunterladbar bei:
http://www.nabu.de/themen/mehrwegundreycling/portrait/10651.html
Sie finden die Studie auch hier
auf dieser Webseite wie auch die Kartierung
und den Anhang
zur Studie.
u3
erschienen am: 2008-11-13
im europaticker, gekürzt. Hervorhebungen von uns,
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